Der Einsatz von Energieformen um menschliche Krankheiten zu heilen ist eine inspirierende und seit Jahrhunderten bestehende Idee. Die Verwendung von statischer Elektrizität, oder verschiedenen Formen von Magnetterapien und sogar das Handauflegen sind seit der Antike bekannte Formen der Heilung von Krankheiten. In den letzten 30 Jahren wurden verschiedene Arten von Energietechniken als eine Form von Therapie angeboten. Eine dieser Modalitäten ist als transkranielle Magnetstimulation oder TMS bekannt. Die transkranielle Magnetstimulation (TMS) ist eine nichtinvasive, neurophysiologische Methode, mit der kortikale Neuronen durch ein zeitlich verändertes Magnetfeld nach dem physikalischen Prinzip der Induktion in ihrer elektrischen Aktivität beeinflusst werden können.
TMS wurde ursprünglich von Anthony Barker an der Universität Sheffield im Jahr 1985 entwickelt. Barker zeigte eine evozierte motorische Reaktion (Daumenbewegung) durch Applikation einer elektromagnetischen Stimulation (EMF von 1-2 Tesla) über dem motorischen Kortex des Menschen. Die Technologie entwickelte sich über die Jahre weiter und es wurde möglich, mit Mehrfachimpulsen (rTMS) zu behandeln, welche heute insbesondere bei therapieresistenten Depressionen eingesetzt werden.
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Wirkmechanismus der rTMS
Mit der repetitiven transkraniellen Magnetstimulation (rTMS) wirken wir verändernd auf die Nervenbahnen des Gehirns ein (Neuromodulation). Das geschieht nach festgelegten Regeln und dient dazu, krankhaft überaktive Gehirnregionen zu hemmen oder reduzierte Aktivität wieder zu verstärken. Dabei werden über eine außen am Kopf anliegende Spule Magnetimpulse durch den Schädelknochen in das Gehirn geschickt, die je nach Ort und Symptom hemmend oder aktivierend auf die Nervenzellen wirken. Die großen Vorteile der Methode liegen darin, dass keine Narkose erforderlich ist, nur wenige Kontraindikationen bestehen, Nebenwirkungen sehr selten sind und sie in der Regel sehr gut verträglich ist. Durch die Magnetstimulation kann oft die bisher eingenommene Medikation reduziert werden. Manchmal ist sogar ein Absetzen der Arznei möglich. Auch Menschen, die keine Medikamente gegen ihre Symptome einnehmen möchten oder können, finden durch die rTMS eine Möglichkeit, behandelt zu werden, ohne dass der Organismus mit Medikamenten belastet wird.
Indikation: Behandlung von Major Depressionen bei erwachsenen Patienten, bei denen vorherig keine zufriedenstellende Verbesserung durch zwei Antidepressiva- Medikamente in der aktuellen Episode erreicht werden konnte. Die rTMS Therapie ist effektiv und für Psychiater leicht anzuwenden, die ihren Patienten eine Alternative zu Antidepressiva geben wollen. Eine vollständige Behandlung von Depressionen bei Patienten, die korrekt diagnostiziert wurden und sich als für die Behandlung von Depressionen mit rTMS als geeignet erwiesen haben, umfasst eine anfängliche Sitzung mit Bestimmung der motorischen Schwelle (MT), gefolgt von 5 Behandlungssitzungen pro Woche über einen Zeitraum von normalerweise 2-4 Wochen.
Das Behandlungsprotokoll besteht aus 3.000 kurzen Impulsen mit einer Wiederholungsrate von 10 Impulsen pro Sekunde in 4-Sekunden-“Zügen” mit 26-Sekunden-Pausen zwischen den “Zügen”.
Ablauf einer Sitzung: Die drei Schritte
1. Auswahl und Positionierung der Behandlungskappe
2. Bestimmung der motorischen Schwelle (MT)
3. Behandlungssitzung
Die Bestimmung der motorischen Schwelle hat 2 Zwecke: Bestimmung der Lokalisation des Handareals über den motorischen Kortex und Bestimmung des Stimulationslevels. Nachdem der motorische Kortex gefunden wurde, wird eine Linie auf der individuellen Kappe des Patienten eingezeichnet, um dem Anwender zu zeigen, wo die Spule für die Behandlung der Depression platziert werden muss.
Die MT-Bestimmung darf ausschließlich durch medizinisch geschultes Personal erfolgen. Die MT-Bestimmung wird an der linken Hemisphäre vorgenommen, da die nachfolgenden Behandlungen der Depressionen über dem linken dorsolateralen präfrontalen Kortex (DLPFC) durchgeführt werden. Bei der Durchführung der rTMS-Behandlung der Depressionen ist das Stimulationslevel als 120 % der MT definiert.
Andere Indikationen:
Schizophrenie - akustische Halluzinationen, Negativsymptomatik bei Schizophrenie
Manien
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
Zwangsstörung
In einigen Fällen kann evtl. auch eine Linderung der Beschwerden bei chronischem Tinnitus und Fibromyalgie erreicht werden. Mit der Neuromodulation durch rTMS-Therapie steht ein innovatives, nicht-invasives und sehr gut verträgliches Therapieverfahren zur Verfügung, dessen Wirkung und Sicherheitsprofil durch weltweite plazebokontrollierte Studien in vielen verschiedenen Testzentren und im klinisch praktischen Alltag gezeigt wurden.
Nebenwirkungen und Kontraindikationen
Insgesamt ist die Verträglichkeit der rTMS gut und die Methode für die Patienten wenig belastend. Dennoch ist auch eine Reihe von seltenen Nebenwirkungen beschrieben. Die Sicherheit der rTMS-Therapie wurde von der FDA im Jahr 2008 als sicher und für die Behandlung der Depression in den Vereinigten Staaten zugelassen.
Eine ernsthafte Komplikation der rTMS ist ein während der Behandlung möglicherweise auftretender epileptischer Anfall. Epilepsiepatienten sind hierbei besonders gefährdet, weshalb die rTMS bei epileptischen Anfällen in der Vorgeschichte nicht angewendet werden sollte. Seit 1997 – nach Vereinbarung der Sicherheitkriterien (Wassermann et al., 1998) – wurde von keinen epileptischen Anfällen mehr berichtet. Darüber hinaus sollte eine Reihe von Kontraindikationen grundsätzlich beachtet werden. Die rTMS-Behandlung sollte nur im Beisein eines mit der Methode vertrauten Arztes und mit adäquaten medizinischen Versorgungsmöglichkeiten durchgeführt werden.
Text-rTMS-Nebenwirkungen
Nebenwirkungen
Epileptische Anfälle (seltene Einzelfälle)
Vorübergehende Kopfschmerzen vom Muskelspannungstyp nach der rTMS (bei weniger als 10 % der Patienten)
Unangenehme Missempfindungen oder leichte Kopfschmerzen während der rTMS (bei mehr als 50 % der Patienten)
Kurzzeiteffekte auf Stimmung, neuropsychologische Leistungen, Hormonspiegel u.a.
Verschiebung der Hörschwelle (so weit bekannt, vorübergehend)
Text-rTMS-Kontraindikationen
Kontraindikationen
Metallische Objekte im Kopf (ausgenommen Zahnprothesen)
Epilepsie oder epileptische Anfälle in der Vorgeschichte
Schwangerschaft (bislang kasuistische Berichte über Anwendung bei Schwangeren
Text-rTMS-Zahlungsmethode
Wie ist die Zahlungsmethode?
Da rTMS eine relativ neue Technick ist, wird sie nicht automatisch von der Grundversicherung übernommen. Individuell können die Kosten von der Zusatzversicherung oder sogar in einigen Fällen von der Grundversicherung übernommen werden. Nehemn Sie mit uns Kontakt auf, damit wir Ihren Fall individuell besprechen können.